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In diesem Sommer starten wir eine Gesprächsrunde am Bahá’í Haus der Andacht. Jeden Sonntag 15:45-16:45 Uhr bei gutem Wetter im Stuhlkreis „unter den Bäumen“. Bahá’í Haus der Andacht, Eppsteiner Str. 95, 65719 Hofheim-Langenhain.

Die Gesprächsrunde soll eine gemeinsame Beratung ermöglichen dazu, wie wir alle durch Einheit in Vielfalt eine nachhaltige und förderliche Fortentwicklung der Menschheit im friedvollen Miteinander gestalten können.


 

„Lassen Sie uns gemeinsam überlegen. Immer wenn ein göttlicher Erzieher auf der Welt erscheint, eine Gestalt, Deren Lehren menschliches Denken und Handeln noch für Jahrhunderte prägen werden – was würden wir in solch einem dramatischen, welterschütternden Moment erwarten?“ Mit dieser eindringlichen Frage begrüßte Dr. Gunther Hübner die Gäste bei der Feier der Hofheimer Bahá’í-Gemeinde zum 200. Jahrestag der Geburt des Báb, des Herolds ihres Religionsstifters Bahá’u’lláh.

Die Feier fand mit über 150 Gästen am Montagabend, 28. Oktober, im Bürgerhaus Marxheim statt. Vor der Begrüßung durch Dr. Hübner hatten zwei Akkordeon-Stücke von Selina Jantos und zwei von Jugendlichen vorgetragene Gebete die Veranstaltung eröffnet, der auch Stadtverordnetenvorsteher Andreas Hegeler beiwohnte. Dieser sah dann einige szenische Darstellungen, die sehr lebendig und berührend zentrale Ereignisse aus dem Leben des Báb nahebrachten. Danach trug der Langenhainer Chor „Ton und Ton” einige Stücke bei, bevor die Gäste ein großes Buffet genossen. Zum Abschluss des rundum gelungenen Abends brachte das Trio „Little Broadway Ensemble“ den Saal noch einmal mit gekonnt vorgetragenen Evergreens richtig in Schwung und zum Tanzen. Ein großer Dank geht auch an Robin Garrido vom Förderkreis Kultur Regional e.V. und den Jazzkeller Hofheim für Equipment und die gekonnte Betreuung der Technik sowie an die Musikschule Hofheim für die Möglichkeit, dort die Kostüme zu leihen.

Diese Feier in Marxheim war Teil des deutschland- und weltweiten Begehens des 200. Jahrestages der Geburt des Báb. Der Báb (das Tor) verkündete 1844 das baldige Erscheinen eines, der ihn noch weit überragen würde, Bahá’u’lláh, dessen Lehren nach Überzeugung der Bahá’í ein Zeitalter globalen gesellschaftlichen Wandels eingeläutet haben, das schließlich in einem goldenen Zeitalter weltweiten Friedens münden wird.

Die eingangs gestellte Frage ist im Übrigen zitiert aus einer aufrüttelnden Botschaft, die das internationale Führungsgremium der Bahá’í-Weltgemeinde zu diesem Anlass veröffentlichte. Der gesamte Text dieser Botschaft findet sich ebenso auf https://200jahrfeier.bahai.de/ wie der Film “Dawn of the Light – Aufgang des Lichts”, der zeigt, was bis heute aus der Bewegung des Báb und Bahá’u‘lláhs erwachsen ist: Verschiedene Protagonisten rund um den Globus vermitteln anhand der Geschichte ihrer persönlichen Suche nach Sinn und Orientierung äußerst eindrücklich den zutiefst begeisternden Impuls, den der Báb und Bahá’u’lláh in die Welt gebracht haben. Ihre Botschaft inspiriert inzwischen Millionen, sich dem Aufbau fortschrittlicher, geeinter und harmonischer Gemeinschaften und letztlich dem Dienst an der Menschheit zu widmen. Die erwähnte Botschaft und Präsentationen des Films gibt es natürlich auch bei der Hofheimer Bahá’í-Gemeinde.

Foto: Szenische Darstellung, bei der bedeutende Persönlichkeiten aus der frühen Bahá’í-Geschichte über den Báb berichten

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Vom 25.–29. Juli 2018 versammelten sich rund 50 Jugendliche, überwiegend aus dem Rhein-Main-Gebiet, am Bahá’í Haus der Andacht. Gemeinsam wurden Texte studiert, die sie dabei unterstützen sollen, über ihre Rolle in der Gesellschaft nachzudenken und wie sie sich nützlich in die Gemeinschaft einbringen können. Letzteres wurde an einem Nachmittag auch gleich praktisch umgesetzt. Ein gutes Dutzend der Teilnehmer hat die Anlagen um die Kirche und das Gemeindezentrum der evangelischen Gemeinde auf Vordermann gebracht; andere haben im Haus der Andacht für klar Schiff gesorgt und einige in der Nachbarschaft kleine selbstgemachte Geschenke verteilt und so Langenhainern eine kleine Freude bereitet.
In so einem Sommercamp darf aber natürlich auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Gleich am ersten Tag sorgte eine Rallye durch Langenhain mit kniffligen Fragen und gruppenweisen Besuchen u.a. im Häuschen, beim Ortsvorsteher und der ältesten Bahá’í im Ort für gute Stimmung und Vertrautheit mit dem Ort. In der Folge wurde viel miteinander musiziert, Sport gemacht und der Kreativität freien Lauf gelassen – sei es bei der Erstellung von Schaubildern oder dem Einüben szenischer Darstellungen.
Besonders gut aufgenommen wurden Geschichten aus der Entstehungs- und Frühzeit des Hauses der Andacht. Hier wurde u.a. den Erzählungen von Horst Daniel und Rosi Euller als Zeitzeugen gespannt gelauscht.
Jeder Tag wurde auch mit einer Andacht im Haus der Andacht begonnen und abgeschlossen.
Insgesamt war es eine überaus harmonische und von Geistigkeit getragene knappe Woche. Es dürfte nicht das letzte solche Camp gewesen sein, das am Ort des Haus der Andacht stattfand.

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Am Sonntag den 29. April 2018 hat Erster Stadtrat Wolfgang Exner auf dem Gelände des Bahá’í-Tempels ein Bäumchen gepflanzt. Dieses hatte er im Namen der Stadt im Oktober beim großen Festakt in der Stadthalle zum 200. Jahrestagung der Geburt des Religionsstifters Bahá’u’lláh der Hofheimer Bahá’í-Gemeinde geschenkt. Die Baumpflanzung erfolgte nach einer Andacht um 15:00 Uhr im Europäischen Bahá’í-Haus der Andacht, die vom Langenhainer Chor „Ton in Ton“ mitgestaltetet wurde. Und im Anschluss an die Andacht und die Baumpflanzung wurde noch der Film „Licht für die Welt“ gezeigt, der Leben und Werk Bahá’u’lláhs vorstellt, dessen Geburt sich am 22. Oktober 2017 zum 200. Mal jährte. In Hofheim wurde dieser historische Jahrestag u.a. mit einem Festakt in der Stadthalle gewürdigt.

Einige Fotos vom großen Festakt am 21.10.2017 in der Stadthalle Hofheim finden Sie hier.

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Im Zusammenhang mit den weltweiten Feierlichkeiten zum 200. Jahrestag der Geburt Bahá’u’lláhs, des Stifters des Bahá’ítums, wurde auch ein Film veröffentlicht. Unter dem Titel „Light to the World. Licht für die Welt“ werden auf bewegende Weise Leben und Wirkung Bahá’u’lláhs nahegebracht. Dieser Film (51 min, teilsynchronisiert und mit deutschen Untertiteln) kann durch Anklicken des Bildes oder unter dem folgenden Link aufgerufen werden: https://youtu.be/xuRYbVotROY

Die weltweiten Feierlichkeiten sind auf einer eigenen Webseite https://bicentenary.bahai.org/ dokumentiert: dort findet sich auch ein Mitschnitt eines Konzerts des Akkordeonchorchesters Langenhain sowie einer Andacht unter Beteiligung des Kammerchors Hessische Singgemeinschaft:

Weitere Informtionen zu Bahá’u’lláh und Seinem Anspruch, Überbringer einer göttlichen Botschaft zu sein, finden Sie hier.

Die Religion Gottes und Sein göttliches Gesetz sind die machtvollsten Werkzeuge und die sichersten Mittel dafür, dass das Licht der Einheit zwischen den Menschen anbricht. – Bahá’u’lláh

Bahá’u’lláh, geboren 1817, ist der Träger einer neuen Offenbarung Gottes für die Menschheit und Stifter eines weltumspannenden Glaubens, der im neunzehnten Jahrhundert seinen Anfang nahm. In Seinen umfassenden Schriften schuf Bahá’u’lláh einen Rahmen für die Entwicklung einer globalen Kultur, die sowohl die geistigen als auch die materiellen Dimensionen menschlichen Lebens umfasst. Die göttlich offenbarten Prinzipien, erklärt Bahá’u’lláh, »sind die machtvollsten Werkzeuge und die sichersten Mittel dafür, dass das Licht der Einheit zwischen den Menschen anbricht.« Für Seine Botschaft ertrug Er aus Liebe zu Gott und der Menschheit vierzig Jahre Gefangenschaft, Verfolgung und Verbannung.

Bahá’u’lláhs Schau von der Menschheit als einem Volk und der Erde als einem Land wurde von den damaligen Führern der Welt missachtet. Seine Lehren jedoch verbreiteten sich im Laufe des folgenden Jahrhunderts weltweit und setzten einen unaufhaltsamen Prozess individuellen und sozialen Wandels in Gang.

Heute vereint die Bahá’í-Gemeinde Menschen jeder ethnischen, kulturellen, sozialen und religiösen Herkunft. In diesem Jahr werden an abertausenden Orten und in jedem Land der Welt Bahá’í in zahllosen Feierlichkeiten gemeinsam mit vielen Gästen das zweihundertjährige Jubiläum der Geburt Bahá’u’lláhs begehen und des Moments gedenken, da ein in der Schöpfung einzigartiges Wesen, eine Manifestation Gottes, in diese Welt hineingeboren wurde.

Bahá’u’lláh hat in Seinen Schriften Religion als Hauptantriebskraft für die Entwicklung menschlichen Bewusstseins und für eine ständig fortschreitende Kultur beschrieben. So betrachtet ist die Absicht der aufeinander folgenden Offenbarungen Gottes im Verlauf der Geschichte die schrittweise Entwicklung der Menschheit entsprechend ihren ständig wachsenden Möglichkeiten und ihrer zunehmenden Verantwortung als Treuhänder der Schöpfung. Ist es angesichts der Nöte und Herausforderungen unserer heutigen Welt nicht Zeit für eine grundlegende geistige und soziale Erneuerung? Vor diesem Hintergrund ist jeder eingeladen, sich mit der Entstehungsgeschichte und der Botschaft Bahá’u’lláhs für unsere Zeit vertraut zu machen.

Einige kurze Kernzitate aus den Schriften Bahá’u’lláhs:

Mein Ziel ist kein anderes als die Besserung der Welt und die Ruhe ihrer Völker. Die Wohlfahrt der Menschheit, ihr Friede und ihre Sicherheit sind unerreichbar, wenn und ehe nicht ihre Einheit fest begründet ist.

Es rühme sich nicht, wer sein Vaterland liebt, sondern wer die ganze Welt liebt. Die Erde ist nur ein Land und alle Menschen sind seine Bürger.

Schließt Eure Augen vor Entfremdung; sodann richtet euren Blick auf die Einheit. Haltet euch beharrlich an das, was der ganzen Menschheit Wohlfahrt und Ruhe bringt. Diese Handbreit Erde ist nur eine Heimat und eine Wohnstatt.

O Menschenkinder! Wisst ihr, warum Wir euch alle aus dem gleichen Staub erschufen? Damit sich keiner über den anderen erhebe. Bedenket allzeit in eurem Herzen, wie ihr erschaffen seid.

Die Leitungsgremium der weltweiten Bahá’í-Gemeinde, das Universale Haus der Gerechtigkeit, schrieb in einer Botschaft um 200. Jahrestag der Geburt Bahá’u’lláhs u.a.:

Von früher Jugend an wurde Bahá’u’lláh von denen, die Ihn kannten, als Einer betrachtet, Der das Zeichen der Bestimmung trägt. Gesegnet mit einem heiligen Wesen und ungewöhnlicher Weisheit schien Er vom gütigen Licht des Himmels erleuchtet zu sein. Und doch musste Er vierzig Leidensjahre ertragen, darunter aufeinanderfolgende Verbannungen und mehrfache Kerkerhaft auf Befehl zweier despotischer Herrscher, Kampagnen, um Seinen Namen zu diffamieren und Seine Anhänger zu verdammen, Gewalt gegen Seine Person, schändliche Anschläge auf Sein Leben – all dies ertrug Er in Seiner grenzenlosen Liebe zur Menschheit bereitwillig, strahlend, geduldig und mit Erbarmen für Seine Peiniger. Auch die Enteignung von all Seinen irdischen Besitztümern beunruhigte Ihn nicht. Ein Beobachter mag sich wundern, weshalb Einer, Dessen Liebe für andere so vollkommen war, zur Zielscheibe derartiger Feindschaft gemacht wurde, zumal Er ansonsten Gegenstand allgemeinen Lobpreises und Bewunderns gewesen war, berühmt für Seine Güte und edle Gesinnung, und jeglichen Anspruch auf politische Macht von sich gewiesen hatte. Für jeden, der mit dem sich wiederholenden Muster der Geschichte vertraut ist, ist der Grund für Seine Leiden natürlich unverkennbar. Ohne Ausnahme hat seit jeher das Erscheinen einer prophetischen Gestalt in der Welt zu grimmiger Gegnerschaft seitens derjenigen geführt, in deren Händen die Macht lag. Aber das Licht der Wahrheit kann nicht ausgelöscht werden. Und so findet man im Leben dieser transzendenten Wesen Aufopferung, Heldenmut und, unter welchen Umständen auch immer, Taten, die Ausdruck Ihrer Worte sind. Genau dies ist in jeder Lebensphase Bahá’u’lláhs klar ersichtlich. Trotz aller Drangsal wurde Er niemals zum Schweigen gebracht, und Seine Worte behielten ihre überzeugende Kraft – Worte, die, gesprochen mit der Stimme der Einsicht, die Krankheiten der Welt diagnostizieren und das Heilmittel verschreiben; Worte, die der Gerechtigkeit Gewicht verleihen, Könige und Herrscher vor Kräften warnen, die sie letztlich von ihrem Thron hinwegfegen würden; Worte, die bewirken, dass die Seele des Menschen emporgehoben, von Ehrfurcht erfüllt und verwandelt wird, entschlossen, sich von den Dornen und dem Gestrüpp des Eigennutzes zu befreien; und Worte, die klar, fesselnd und eindringlich sind: „Diese Sache ist nicht von Mir sondern von Gott.“ Betrachtet man ein solches Leben, könnte man dann nicht fragen: Wenn dies nicht von Gott ist, was dann?

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Aktuelle Nachrichten aus der deutschen und der internationalen Bahá’í-Gemeinde finden Sie auf der Webseite der Bahá’í-Gemeinde Deutschland unter Aktuelles und beim Bahá’í World News Service.

Besuche und Führungen am Europäischen Bahá’í Haus der Andacht u.a. für Schulklassen, Vereine, private Gruppen…, jederzeit kostenlos möglich und vereinbar:
Eppsteiner Str. 95, Langenhain (06192-901677, biz@bahai.de)

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